Liebe Halterin, lieber Halter von Leopardgeckos
Wir glauben, dass jeder Haustierbesitzer, der seine Tiere liebt, sich irgendwann einmal Sorgen um seine Lieblinge macht. Anders als beim Hund ist es beim Leo oft schwierig zu beurteilen, ob alles in Ordnung ist mit ihm. Wir möchten Dir daher hier einige Tipps geben, wie Du bestmöglich ein Krankheit vermeidest.
Ein gesunder Gecko
In unserer Zucht spielt Hygiene eine wichtige Rolle. Auch Du solltest für die Haltung Deiner Leos einige Punkte beachten.
Wichtig: Das Quarantäneterrarium kommt bei der täglichen Reinigung und Fütterung immer zuletzt dran.
Theresa Ständer von Bariolé Reptiles and Amphibians hat einen hervorragenden Artikel über die Quarantäne bei Leopardgeckos geschrieben, den wir Dir ans Herz legen.
Aufgrund unserer Erfahrungen mit Geckos beugst Du sehr vielen, möglichen Krankheiten vor, wenn Du die 8 Punkte beachtest und ernst nimmst. Es mag für Dich etwas übertrieben wirken, z.B. vor jedem Reinigungsgang die Hände zu waschen, aber es lohnt sich wirklich. Frei nach dem Motto: „Vorbeugen ist besser als heilen.“
Unserer Meinung nach spricht nichts dagegen, die Leos einmal die Woche aus dem Terrarium zu nehmen, um einen genauen Kontrollblick auf sie zu werfen. So kannst Du auch vielen Krankheiten vorbeugen, indem Du sie in einem frühen Stadium erkennst. Wir achten besonders darauf, dass er klare Augen hat und frei von Häutungsresten ist. Auf der Haut sollte kein Ungeziefer (kleine, rote Pünktchen) sein. Das Zahnfleisch sollte rosa und der Schwanz darf durchaus dick sein.
Trotz all dieser Hygienemaßnahmen ist Dein Gecko nicht absolut vor einer Krankheit geschützt. Wir beschreiben Dir einige Krankheiten und Wehwehchen, die bei Geckos auftreten können.
Eine gute und vielseitige Ernährung ist die beste Krankheitsvorsorge für den Leopardgecko.
Du brauchst sofort unsere Unterstützung, bevor Du zum Tierarzt gehst? Gerne sind wir für Dich da.
Weiter geht's mit der Winterruhe: damit holt sich der Gecko Resistenz für die nächste Saison.
Während der Häutung kann es durchaus passieren, dass eine Zehe nicht ganz frei von Hautresten ist. Dies kann bei Geckos fatale Folgen haben und ein Absterben der Zehe ist nicht ausgeschlossen. Falls Häutungsprobleme auftreten und sich die Haut nicht einfach abziehen lässt, versuche es doch mit etwas Öl oder Vaseline. Auch ein Bad in z.B. Calcium Sandoz®-Brause wurde uns schon empfohlen. Um Häutungsproblemen vorzubeugen, achtest Du auf feuchte Zonen im Terrarium. Der Zoo Med Repti Shelter ist dafür bestens geeignet. Die Geckos ziehen sich gerne darin zurück und kriegen damit genügend Feuchtigkeit aus der Kokoserde, um die Haut zu pflegen und den Häutungsproblemen ideal vorzubeugen. Reichere auch das Futter mit genügend Calcium und Vitaminen an und sorge für genügend raue Gegenstände im Terrarium, an denen sich die Leos in der Häutungsphase reiben können.
Aus Erfahrung können wir sagen, dass es fast unmöglich ist, sämtliche Würmer aus dem System eines Geckos zu verbannen. Ein gesunder Leo lebt mit Würmern im Maß problemlos; so wie andere Reptilien es auch tun. Ist er aber bereits angeschlagen, dünn, alt, sehr jung oder schwanger, sollten Würmer möglichst aus dem Terrarium verbannt werden und der Wurmbestand im Körper entfernt werden.
Dies geschieht durch eine Komplettreinigung des Terrariums und der Entwurmung, die wir bereits weiter oben beschrieben habe:
Malek Hallinger, Tierarzt und spezialisiert auf Reptilien bietet umfangreiche Diagnostik in seinem Labor Exomed an. Mehr dazu in Kürze.
Falls ihr trotzdem schon einen Blick auf seine Homepage werfen möchtet: www.exomed.de
Bis heute ist nicht geklärt, woher die Schwellungen hinter den Achseln kommen. Verstärkt taucht dieses Symptom bei gut genährten Weibchen auf. Wir vermuten, dass Schwellungen der Axillartaschen bei gelegentlich überdosierter Calciumzugabe auftreten können. Solange die Schwellung nicht so gross ist, dass sie den Gecko an der Fortbewegung hindert, musst Du nichts unternehmen. Meist verschwindet diese Schwellung nach einigen Wochen wieder vollständig.
Cryptosporidien gehören zu den gefürchtetsten Krankheiten bei Leopardgeckos. Aus eigener Erfahrung besteht nur eine sehr geringe Überlebenschance und nicht selten muss der gesamte Bestand eingeschläfert werden. Zweimal im Jahr lassen wir unseren gesamten Bestand auf Cryptosporidien testen. Eine Behandlung gibt es nicht. Hygiene sowie Stressvermeidung sind die einzigen vorbeugenden Maßnahmen, die Du treffen kannst.
Anzeichen auf Cryptosporidien sind:
Cindy hat sich die Zeit genommen, sich vertieft mit Kryptosporidien (auch Cryptosporidien) auseinander zu setzen.
Kryptosporidien sind Parasiten, die bei Menschen wie auch bei Tieren vorkommen.
Bei Reptilien werden vor allem die Arten C. serpentis und C. saurophilum gefunden, diese sind aber für Menschen ungefährlich.
Es gibt zwei Arten von Oozysten (sozusagen die Eier der Kryptosporidien), dick- und dünnwandige. Dünnwandige Oozysten bleiben beim befallenen Tier und befallen weitere Zellen. Dickwandige
wiederum werden durch Kot ausgeschieden und so werden andere Tiere im Terrarium befallen.
Es gibt Farbmorphe, die ein nicht so starkes Immunsystem haben und deshalb empfindlicher sind als jene mit einem ausgeprägterem Immunsystem. Tiere mit einem ausgeprägtem Immunsystem können die Parasiten ausscheiden ohne krank zu werden. Die Krankheit bricht meistens erst aus, wenn Tiere unter Stress stehen und/oder die Hygiene im Terrarium nicht gewährleistet ist.
Der Mythos, jedes Tier habe Kryptosporidienparasiten in sich, ist nicht wahr. Ein Tier kann den Erreger in sich haben, dieser kann ausbrechen oder halt auch nicht.
Die Aufnahme geschieht oral (durch den Mund) meist durch das Ablecken des Kots von anderen Tieren oder auch durch die Aufnahme von infiziertem Sand oder Futter, z.B. Heimchen frisst Kot des Wirts
und wird später von einem anderem Gecko gefressen. Aber auch über die Wasserschale ist eine Infizierung möglich. Keine Übertragung wurde bisher vom Muttertier auf das Jungtier im Ei nachgewiesen.
Dennoch ist es möglich, dass das Jungtier während des Schlupfes sich über die Eischale infiziert. Die größte Gefahr einer Ansteckung besteht im Hinzutun eines neuen Tieres ohne Quarantäne und
Kotuntersuchung in eine bestehende Gruppe. Die Frage, wie der Parasit im Einzelfall eingefangen und übertragen wird, ist schwer zu beantworten. Es gibt auch Fälle, bei denen nicht das neue Tier,
sondern ein bestehendes Tier an Kryptos erkrankte. Dies durch den verursachten Stress des Neulings in der Gruppe.
Kryptosporidien sind in der oberen Schleimschicht vorzufinden. Bei der Art C. saurophilum wird der Darm verletzt und die Schleimhaut zerstört. Außerdem entstehen Entzündungen, das Tier nimmt zu wenig Flüssigkeit auf und dehydriert. Probleme bei der Aufnahme von Spurenelementen und Nährstoffen wie auch Verdauungsschwierigkeiten, Durchfall und Erbrechen gehören des Weiteren zu den Symptomen für Kryptosporidien. Die Tiere können aber auch ihren Appetit behalten, auch wenn das Futter oft unverdaut wieder ausgeschieden wird.
Kryptosporidien halten Temperaturen von -20°C bis 65°C aus. Die üblichen Desinfektionsmittel sind unschädlich für diese Parasiten. Daher wird zu Ammoniak o.ä. geraten. Dies sollte aber nur unter ärztlicher Kontrolle/Rücksprache benutzt werden. Werden Gegenstände bei 100°C eine Stunde lang im Backofen trocken sterilisiert, sollten die Parasiten auch absterben.
Bei Verdacht auf Kryptos sollte nicht lange gepröbelt werden, sondern sofort ein reptilienkundiger Tierarzt aufgesucht werden.
Selbstverständlich sind dies nicht abschließend alle Krankheiten, die Leopardgeckos betreffen. Über Krankheiten wie die Legenot und Parasiten wie Kokzidien (Coccidien) können wir Dir gerne persönlich in einem Gespräch vor Ort oder telefonisch Auskunft geben. Sehr empfehlen können wir Dir den Link: www.der-leopardgecko.de. Dort erhälst Du viele Informationen über Krankheiten der Leopardgeckos.
Wir wünschen Dir von Herzen die beste Gesundheit für Deine Geckoss. Möchtest Du nähere Informationen zu generell Haltung von Leos, zögere nicht, uns anzurufen oder uns via Kontaktformular zu kontaktieren.
Herzliche Grüsse
Franziska
Aktualisiert: 10. Juli 2021