Die Haltung im Terrarium stößt oft an ihre Grenzen, wenn es um Jahreszeiten geht. Im natürlichen Habitat hat der Leopardgecko im Sommer Temperaturen von weit über 40°C zu ertragen und im Winter wird es auch mal unter 10°C kalt. Der Winterschlaf ist ein gängiges Mittel bei vielen Tieren, um diese Kältephase schadlos zu überstehen.
Der Winterschlaf ist nicht im engeren Sinne eine Schlafphase, sondern eine Ruhephase mit minimaler Bewegung und keiner festen Nahrungsaufnahme: Darum redet man von einer Winterruhe und nicht von einem Winterschlaf. Diese ist für den Leopardgecko wichtig, damit v.a. die Weibchen sich von den Strapazen der Legesaison erholen können und die Energiereserven im Schwanz nutzen, um den Verdauungstrakt zu schonen.
Wir starten mit der Ruhephase Anfang November. Zuerst wird die Fütterung von energiereichen Mehlwürmern und Wachsmotten auf ausschließlich Grillen und Heimchen gewechselt und kontinuierlich reduziert. Oft merken die Tiere selbst, dass es Zeit für die Winterruhe wird, reduzieren die Bewegung und stellen die Nahrungsaufnahme ein. Frisches Wasser wird während der gesamten Winterruhe bereitgestellt.
Einher mit der Nahrungsreduktion geht die Wärme- und Lichtreduktion. Pro Woche wird die Beleuchtung um je eine Stunde am Morgen und am Abend reduziert, bis schließlich keine Wärme und kein Licht mehr innerhalb des Terrariums erzeugt wird. In einem Wohnraum wird aber weiterhin die Umgebungstemperatur nicht unterschritten! Deshalb empfehlen wir, die Tiere in einem Raum zu überwintern, der zwischen 12 und 16°C hat. Du nimmst also deine Tiere aus dem Terrarium und überführst sie in eine Plastikbox mit Deckel. In dieser Box bleiben die Tiere ca. zwei Monate. Wichtig: die Winterruhe im Kühlschrank ist z.B. Schildkröten vorenthalten. Der Leopardgecko darf nicht im Kühlschrank überwintert werden.
Im Februar überführst Du die Tiere wieder ins frisch gereinigte Terrarium. Anfangs ohne Licht, kannst Du dann langsam wieder mit der Lichtzufuhr beginnen, um dann mit der Fütterung wieder zu starten. Wann und wie viel ist der Nachfrage der Leopardgeckos anzupassen: wird ein Heimchen nicht gejagt, ist es wohl noch zu früh.
Aus eigener Erfahrung verlieren die Geckos teilweise kein Gewicht während der drei Monate. Hat der Leopardgecko neben dem eigenen, reduzierten Hunger noch Parasiten im Verdauungstrakt, wird er im schlimmsten Fall abmagern und ggf. daran sterben. Es ist deshalb dringendst zu empfehlen, den parasitologischen Kotuntersuch im August durchzuführen und allenfalls zwei Entwurmungen im Abstand von 14 Tagen deutlich vor der Reduktion der Nahrung vorzunehmen. Der Leopardgecko soll nach der zweiten Entwurmung nochmals richtig essen, damit die getöteten Würmer ausgekotet werden und erst dann auf Diät gehen, bevor seine Winterruhe eingeleitet wird.
Im ersten Winter führen wir keine Winterruhe durch. Experten weisen aber darauf hin, dass dies schadlos getan werden kann.
Damit du alle Informationen zur Haltung zusammen hast, gibt es den Ratgeber zum Leopardgecko als PDF.
Details zum parasitologischen Untersuch findest du unter Hygiene und Krankheiten.
Theresa Ständer hat unabhängig über die Winterruhe geschrieben; schön, dass wir uns einig sind.